ZOLLHaus
KUNSTPROJEKT 1.0
ZWISCHENDRIN IST EIN ANFANG
„St_ART
der Begegnung“
Künstler*innen/Kunst in Bewegung im Kreis Pinneberg in Kooperation mit der Drostei.
Das Motto des Kulturwerks SH ist
ART der Begegnung. Daher starten wir mit jeder neuen Ausstellung an „Nicht-Orten“ im Kreis Pinneberg eine neue
ART der Begegnung.
KATALOG ZOLLHaus
ISBN 978-3-948127-43-5
Der Titel „plastische orte“, entwickelte sich 2019 aus dem Arbeitsprozess sculpture_concept | in progress. Die Künstler_in mioq, Fabian Vogler und Karl-Heinz Boyke kumulierten hierfür ihre künstlerischen Positionen.
Die Skulptur ist dabei allgemein ein dreidimensionales, körperhaftes Objekt der bildenden Kunst. Wir nähern uns der Dreidimensionalität der Skulptur als Konzept und wählen den Kreis Pinneberg als Standort der Aktion und Präsentation von neu vor Ort gefertigten plastischen Werken. Ein konzentriertes KiöR / Kunst-im-öffentlichen- Raum-Vernetzungskonzept für den Kreis Pinneberg mit dem Impulscharakter für das Land Schleswig- Holstein. In der weiteren Annäherung an die Dreidimensionalität, bietet sich in urbanen Zonen, von Schleswig-Holstein ein temporär geschaffener experimenteller Raum / Ort mit der Möglichkeit zur Gestaltung von Skulpturen / temporären Aktionen / Performances / an. Einen Ort des Wechsels von Gezeiten, des Denkens und des Experimentierens. Mit der Prä- sentation der Ergebnisse
St_ART der Begegnung
Die Konzeptidee
St_ART der Begegnung entstand durch die erfolgreiche ZOLLHaus Ausstellung in Kooperation mit der Drostei im Dezember 2023
Die Idee, temporäre Ausstellungen an „Nicht-Orten“ im Kreis Pinneberg zu installieren, ermöglicht es Künstler*innen, ihre Kunst im Kreis Pinneberg in Bewegung zu bringen und Nicht-Orte für einen temporären Zeitraum zu beleben. Für die Bürgerinnen und Bürger entsteht die Möglichkeit, nicht zugängliche Orte zu erkunden.
Die Bezeichnung „Nicht-Orte“ gilt für jedweden Ort, der im Kontext seiner ursprünglichen Nutzung in Vergessenheit geraten ist und für eine Zwischennutzung einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden kann.
Die Ausstellung bleibt als Kunstwerk im Rahmen der Ausstellungszeit für die Besucher*innen vor Ort und nach der Beendigung auf www.kulturwerk-sh.de digital sichtbar.
„ZWISCHENDRIN IST EIN ANFANG“
… auch wenn noch nicht alles geklärt ist, so bedeutet ein „Zwischendrin“ in jedem Fall eine Situation, die wir als Menschen und als Gesellschaft gestalten können. 26 Künstler*innen aus Schleswig-Holstein setzten sich mit dem „Zwischendrin“ auseinander, indem sie das alte Zollamt Pinneberg und die darin geleistete Arbeit und seine Zukunft thematisierten. Sie öffneten ein sonst verschlossenes Gebäude für die Bevölkerung, luden ein zu einem abenteuerlichen Kunst-Rundgang durch das offen gelassene Haus im Rohzustand. Sie thematisierten mit ihrer Kunst Aufgaben und Haltungen einer Zollbehörde. Alle regen an, dieses Haus in seiner alten Funktion zu begreifen und das Neue: „ein Haus als Zentrum für Kultur und Begegnung“ zu begrüßen und mit eigenen Ideen zu füllen – Kunst ist ein Miteinander, Kunst lädt ein, sich zu begegnen: Das Zollhaus wird nach seinem Umbau gemeinsam mit der Drostei für diese Ideen der Kunst und Kultur stehen.
Wir wünschen dem ehemaligen Zollamt eine glückliche Zukunft als Kulturort und den Besucher*innen dieser Seite eine anregenden Einblick in dieses Ausstellungsprojekt.
KULTURWERK SH e. V.
TEAM Vorstand
LARA BADER
Wenn ein Nicht-Ort zum Begegnungsort
wird…
Originalplan 1954 Zollamt Pinneberg
vaccum, 2023, Wolfgang Block
Es gibt Architektur, die so sehr auf einen
bestimmten Zweck ausgerichtet ist, dass es
kaum vorstellbar ist, sie anders als vor-gegeben zu nutzen. Auch der zweck-bauliche Charakter des alten Zollhauses in Pinneberg ist dominant: Die kleinen Räume, Durchreichen, Schriftzüge und weiteren gestalterischen Überbleibsel der ehemaligen Bundesbehörde verweisen auf den engen Rahmen aus strikter Ordnung, Struktur und Formalität, der hier einst den Arbeitsalltag der Beamt*innen bestimmte. Selbst der Geruch der zahlreichen Aktenberge, die seit Mitte der 1950er Jahre in diesen Zimmern durch die Hände der Zollmitarbeitenden wanderten, scheint angesichts der Räume noch in der Luft zu liegen.
Dass ausgerechnet dieses Gebäude nun zum
kulturellen Treffpunkt für Pinneberg umgestaltet werden soll, mag manche Person überraschen, auch wenn die Umnutzung von einst für andere Zwecke errichtete Gebäude durch Kulturinstitutionen und Künstler*innen längst kein neues Phänomen mehr ist. Häufig sind es Mitglieder der Kreativbranche, die sich – nicht zuletzt mangels eigener zweckgebundener Ge-bäude – den Herausforderungen der Umnutzung sowie Umgestaltung solcher Architekturen annehmen und immer wieder zeigen, welche Qualitäten diese haben können.
Durch den Erhalt der alten Architektur können Erinnerungen bewahrt werden und gleichzeitig bleibt Raum, um Neues zu schaffen, bevor der Prozess leider viel zu oft in der Gentrifizierung von ganzen Stadtvierteln mündet, in der für ebenjene Erinnerungen kaum noch Platz bleibt.
In Pinneberg ist man davon glücklicher Weise noch weit entfernt. Bevor der aufwändige Um-bau des alten Zollhamtes stattfindet, der die Architektur an mancher Stelle bewusst aufbrechen will, um aus dem Ort eine möglichst barrierearme Begegnungsstätte zu machen und Arbeitsraum für die Mitarbeitenden der Drostei zur Verfügung zu stellen, nutzen nun 26 Künstler*innen in einer gemeinsamen Ausstellung die Räumlichkeiten, wie sie vorgefunden wurden, um sich künstlerisch mit dem Ort und dem Thema „Zoll“ auseinanderzusetzen. Dabei werden die Zwischennutzung und der Übergang zu Leitmotiven vieler der präsentierten Kunstwerke.
Der Ausstellungstitel
„Zwischendrin ist ein Anfang“
nimmt nicht bloß Bezug
auf die Ausgangslage
der temporären Nutzung,
sondern auch auf das
ZOLLHaus als Schwellenort.
Schließlich markiert das Amt, historisch als Wegegeldstelle in Grenzgebieten eingerichtet, per Definition einen Transit-Ort, der nicht für einen langen Aufenthalt gedacht ist – ganz im Gegenteil. Der französische Anthropologe Marc Augé definierte solche Orte auch als „Nicht-Orte“, ein Mikrokosmos des Übergangs, der vor allem von einem Mangel an Identität, Geschichte oder Relation geprägt ist. Damit einhergehen häufig Gefühle von Entwurzelung, Anonymität und Einsamkeit.
Vielleicht liegt hierin auch die Erklärung dafür, dass, obwohl die künstlerischen Positionen so divers sind, die nun in der Ausstellung im alten Zollhaus zusammenkommen, einige Themen immer wieder in den verschiedenen Arbeiten aufgegriffen werden.
KATALOG ZOLLHaus ISBN 978-3-948127-43-5
Während sich manche der Künstler-*innen dem Themenkomplex eher abstrakt nähern, werden andere ganz konkret in ihren Bezügen. So sind zum Beispiel die eigenen Erfahrungen mit den bürokratischen Anforderungen des Zolls, mit all den auszufüllenden Formularen und Nachweisdokumenten, die bei der Vorbereitung von Ausstellungen im Ausland notwendig werden, Ausgangspunkt einer Rauminstallation, während sich eine andere Künstlerin in ihrer Arbeit dem soziologischen Phänomen jener Angestelltenkultur widmet, die prägend für das kollektive Bild der kantianischen Beamtenphilosophie à la „Dienst nach Vorschrift“ ist und sinnbildlich für die Pedanterie von Zollvorschriften steht. Grenzen, Ordnungen, Strukturen, Übergänge und damit einhergehende Emotionen sowie Erinnerungen werden in den präsentierten Arbeiten auf je ganz unterschiedliche Weise verhandelt und scheinen in ihrer vielfältigen Gesamtheit ein ausdifferenziertes Bild zu ergeben. Die einen interessieren sich vor allem für Strukturen und Formen – im gestalterischen wie im soziologischen Sinn –, andere legen den Fokus wiederum auf die politischen Dimensionen des Ortes.
In der Institution des Zollhauses stößt der Wunsch nach globalem Austausch und Freiheit auf die Angst vor Bedrohungen sowie tatsächlicher Gefahren. Die Skepsis gegenüber einer Institution, die nur zwei Kategorien – nämlich „rein oder raus“ – zu unterscheiden scheint, ist in einigen der Kunstwerke spürbar.
Die Uneindeutigkeit des Dazwischen, die sich in vielerlei Grautönen ausdifferenziert und eben nicht klar als Schwarz oder Weiß kategorisierbar ist, wird in einzelnen Arbeiten sichtbar gemacht. Aneinandergeknotete Uniform-Hemden an der Außenfassade des Gebäudes scheinen sogar die Erzählung eines Ausbruchs aus dem System simulieren zu wollen. Koffer, Fotografien und familiäre Erinnerungsstücke füllen den einstigen Nicht-Ort mit jenen Geschichten und Emotionen, die hier früher keinen Platz hatten.
Lara Bader Kunsthistorikerin M.A.
Vgl. Kanne, Miriam: Provisorische und Transiträume.
Raumerfahrung „Nicht-Ort“. Berlin: LIT Verlag, 2013.
ARCHIV RUNDGANG
DER AUSSTELLUNG „ZOLLHaus“
Die Raumnummern geben den Rundgang vor.
SUMIN SHIN
„GEBISS IM RAUM“
RAUM 1 (Eingang)
INSTALLATION
Wenn man den Zoll als einen Körperteil betrachtet, entspricht der Zoll dem Mund. Der Zoll dient als Eingang und Kontroll-zentrum für Gegenstände und trägt dazu bei, dass die Gesellschaft gesund bleibt, ähnlich wie der Mund für den Körper funktioniert.
Die Künstlerin interpretiert diese Perspektive auf den Zoll neu. Die Arbeit besteht aus sechs modellierten Zähnen, die durch ihre organ-ischen Merkmale einen menschlicheren Raum schaffen. In diesem Kontext repräsentieren sie die Innenseite des Mundes.
WOLFGANG BLOCK
„vaccum“ 2023
RAUM 3
VIDEO – INSTALLATION
Das Objekt ist zwischen den Räumen auf der Trennscheibe installiert. D.h. ein Monitor ist in einem Raum auf der einen Seite der Glas-scheibe montiert, zwei andere Monitore im gegenüberliegenden Raum auf der anderen Seite der Glasscheibe. Über die Monitore wird so die jeweils andere Seite gezeigt. Durch zwei in Korrelation stehende Com-putersysteme, die in einem Netzwerk aus
Verknüpfungen und Verbindungsstränge integriert sind, setzen sich immer neue Impulse sowie Messungen durch, die eine scheinbare Ordnung darstellen.
Für den Betrachter erschließt sich so kein konkretes Bild. Er befindet sich in einem Vacuum.
CLAUDIA HINSCH
„GEORDNETE ZUFÄLLIGKEIT“
RAUM 5
INSTALLATION
Nachdenken über Strukturen Ordnung, Struktur, Kontrolle und Regelwerk stehen für Begriffe, die man dem Gebäude der ehe-maligen Zollstation in Pinneberg zu-ordnen konnte. Im Gegensatz hierzu stehen Begriffe wie Zufall und Kontrollverlust. „Geordnete Zufälligkeit“ nenne ich eine Werkgruppe meiner künstlerischen Arbeit.
Diese Arbeit ist eine Beschäftigung mit dem Material. Ich versuche Zufall und Kontrollverlust oder auch Kontrollverlernen dominieren zu lassen. Das Material übernimmt. Dieser Prozeß beschreibt die Suche nach einer geordneten Zufälligkeit.
arne lösekann
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RAUM 6
OBJEKT
cut-outs internationale postkarten seit 2005 die normierung durch globale vernetzung, die mögliche freiheit durch das überwinden von grenzen in unserem denken und der wert von erfahrungen, die sich nicht in ein standar-disiertes A6-format zwängen
lassen, sind das thema der 2005 begonnenen offenen serie [ausschnitt]. postkarten seiner reisen bearbeitet arne lösekann in form von cut-outs und trans-formiert das touristische massenprodukt in ein individuelles objekt.
arne lösekann
[ warten ]
RAUM 7
Installation
der ehemalige warteraum des zollhauses wird zum transformationsraum. werke des künstlers, die durch die zollabfertigung dieses hauses gegangen sind, werden zusammen mit vormaligen wartebänken zu einer rauminstallation arrangiert. sie greifen einerseits den laufenden transformations-prozess des historischen hauses auf, überdies spannen sie den bogen zum sich ständig
wandelnden globalen geschehen. so sind die beiden hängenden arbeiten malerische positio-nen, die sich der spurensuche und archivierung annehmen und sich in ihrer ausarbeitung dem betrachter uneingeschränkt darbieten.hingegen entziehen sich die aufgerollten arbeiten, die auf dem boden arrangiert sind, der vollständigen betrachtung und regen so zu einer imagi-nation des verborgenen ein.
CORNELIA REGELSBERGER
„Die Angestellten“ 2023
RAUM 8
INSTALLATION
Der Titel bezieht sich auf das gleichnamige Buch des Soziologen Siegfried Kracauer, das seit seinem Erscheinen (1930) kaum etwas an Aktualität eingebüßt hat. Kracauer reflektiert die Angestelltenkultur mit ihrem spezifischen Anpassungswillen, ihrem Aufstiegs- und Kulturverständnis und die besondere Rolle der Unterhaltungsindustrie in diesen
Prozessen. Die Angestelltenkultur beeinflusst durch ihre „gelebte“ Ausführungsmacht und Anpassungskultur maßgeblich die Staats-Bürgerschaftliche Idee des Gemeinwohls und darin das Zusammenleben aller Bürger*innen Regelwerke oder Berufszugehörigkeit sichern allein noch keine Verpflichtung auf das Gemeinwohl.
ANKA LANDTAU
„Zollbeschau Schweine“ 1992
RAUM 9
INSTALLATION
Die “Schweine” sind im Kontext von Berichterstattungen über schwere Missstände bei Tierhaltung und Tiertransporten entstanden. Als Vorlage für die Schweine dienten Fotos aus Zuchtzeitschriften, die eine zusätzliche Rippe bei einer zur effizienten Fleischproduktion gezüchteten Schweinerasse vorgestellt haben, und der Besuch von Schweineställen in der Region.
KARL BOYKE
„Flashmob“
RAUM 10
INSTALLATION
Runde Gipsscheiben, individuell gestaltet, sind einer ´spießigen Trophäenlust´ nachempfunden und bilden an ihrer Wand mit einzelnen Bildern und Objekten ein Gegenstück zu der Boden-Ansammlung mit dem Titel „Flashmob“.
Ein Flashmob ist eine ungewöhnliche Aktion, bei der eine Menge Menschen spontan in der Öffentlichkeit zusammen kommt und vielleicht kuriose Dinge tut. Boyke dreht diese Situation und fügt bunte und kuriose Dinge zusammen, die einer losen Ordnung folgen, aber Bekanntes erkennen lassen. Im Ausstellungsraum mischen sie sich dann unter die Besucher*innen.
Instagram: @karlboyke
KATHRIN RABENORT
„SHANGHAI SECURITY\ „2023
RAUM 11
INSTALLATION
Ordnungsstruktur und Machtsymbolik, das verband ich mit der Securityuniform am Anfang meines ersten Aufenthalts in Shanghai. Mit der Zeit gewöhnte ich mich an den alltäglichen Anblick, sah mehr die Menschen in ihren Uniformen, die ein Mittagspäuschen machten und ein Brot aßen als ihre normierende Kleidung und die Kontrolle, für die sie steht.
Doch die Linie ist fein und nicht immer sichtbar. Bei Auffälligkeiten, z.B. bei der Kontrolle vor jeder U-Bahnnutzung, sind sehr schnell
weitere Security vor Ort mit anderen Uniformen und erweiterter Handlungsbefugnis. Verstanden habe ich die Worte nicht, das hat mich geschützt Z.B. beim Wachwechsel der Security sind die Körper in spannungsvoller Haltung und konform mit der Kleidung, die sie tragen. Über Taobao bestellte ich Original SecurityUniformen der Stadt Shanghai und holte sie beim Deutschen Zoll ab. Als ObJet trouve werden sie Ausgangsmaterial für meine raumbezogenen Installationen.
SI – YING FUNG
WANDERLUST 2023
RAUM 11
Glasiertes Steinzeug, Siebdruck auf Papierservietten
Als unfreiwillige Migrantin kam die Chinesische Wollhandkrabbe vor über 100 Jahren an Bord von Frachtschiffen aus China nach Europa. Anfangs noch wenig beachtet,
wurde sie mit ihrer raschen Ausbreitung zunehmend als Bedrohung wahrgenommen. Der Biologe Dr. Albert Panning widmete der Krabbe in den 1950er Jahren eine wissenschaftliche Publikation. In den Texten spiegeln sich Gefühle zwischen Interesse, Misstrauen und Feindlichkeit vor den fremden Krustentieren wieder, die stark an die heutige China-Rezeption erinnern. In „Wanderlust“ begleiten Servietten, bedruckt mit Zitaten aus Pannings Schrift und Zeichnungen von Fangfallen, keramischen Krabben, die typische Take-Away-Boxen be-wohnen, tragen und verschieben. Sie erfahren, zusammen mit den als industriell gefertigte Wegwerfware bekannten Boxen und Servietten, durch ihre aufwendige Herstellung eine Aufwertung. Damit sind sie eine Hommage an die vielen Chines*innen, die im Ausland – freiwillig oder unfreiwillig – in der Gastronomie arbeiten und in der westlichen Wahrnehmung zu einem Klischee von asiatischen Migrant*innen geworden sind. Nicht zum Essen gegart, sondern lebendig, bewegen sich diese Krabben durch den Raum, häuten sich(also wachsen) und gehen ihren Leben nach. Aller Befürchtungen zum Trotz, sind sie einfach da.
Tief im Elefantenwald, begegnet einem die Bestie mit den ganz vielen Beinen (Ele-fantenwald Zollbehörde), was zwei Möglich-keiten zur weiteren Reise eröffnet. Erstens: mit dem Schwert die ganz vielen Beine abtrennen, um an der Bestie vorbeizugehen, was wahrscheinlich erfolglos ist, weil diese sich dann einfach nur verdoppeln würden, daher früher auchbekannt als Bestie mit einem Bein. Zweitens: du errätst des Rätsels Lösung und kletterst über die Bananenschale, die nur aussieht wie eine, aber in Wirklichkeit ein sehr markanter Felsen ist, an der Bestie mit den ganz vielen Beinen vorbei, und eben nicht über den sehr markanten Felsen, weil dieser eben kein sehr markanter Felsen, sondern eine Bananenschale ist.
LEONARD GNEUSS
„Die Bestie mit den ganz
vielen Beinen“
RAUM 12 / Malerei
BRIGITTA HÖPPNER
„Aktenmeer“, 2023
RAUM 13
INSTALLATION/ MALEREI
Den Zoll habe ich persönlich durch Auslandsausstellungen als eine Institution mit ungeheurem Bürokratie-Aufwand und wahnsinnig viel auszufüllenden papierenen Dokumenten erlebt. Das aktuelle Thema des geforderten Bürokratie-Abbaus in Deutschland hat den Anlass zu meiner Installation gegeben.
RENÉ SCHEER
„Grau und Grau“
RAUM 14
INSTALLATION / SPRAYPAINT
Die Installation zeigt uns einen Raum, der das Zollhaus als Ort der Grenze, der Normen, der Gesetze und des Handels auf einzigartige Weise einfängt. Die Grenzen zwischen einem Ort voller Hoffnung und Sehnsucht, aber auch Schrecken und Abschottung sind fließend. Die Idee der Abstufungen und des Chaos in vermeintlicher Ordnung erkundet das Grau in dieser Installation.
Diese Grautöne erinnern nicht nur an die Zollformalitäten, sondern auch an die Kontraste des Lebens an der Grenze.
Florian Huber
„ohne Titel“
aus der Serie‚ zum Paradies nächste
Möglichkeit bitte links abbiegen, 2023
RAUM 15
MALEREI
Die Malerei aus der Serie‚ zum Paradies, nächste Möglichkeit bitte links abbiegen von Florian Huber, ist ein humorvoller Hinweis auf die Funktion des Zolls zum Schutz vor illegalem Handel und Konsum von Betäubungsmittel, gemeinhin auch als Drogen bezeichnet.
FELIX MAYER
Flecken, 2023
RAUM 16
AUDIO-VISUELLE INSTALLATION
Ich widme mich aus einer ganz persönlichen Perspektive dem Thema. Aufgewachsen unweit der Schweizer Grenze, verbinde ich viele positive, frühe Erinnerungen mit Zollübertritten. Sonntägliche Ausflüge, inklusive Einkauf von Nudeln und Schokolade, aber auch den Beginn des alljährlichen Italienurlaubs. Kontrastierend dienen Field Recordings eines Bahn-umschlagsanlage aus meiner Nachbarschaft auf der Veddel als Ausgangsmaterial auf Körperschallwandler (Lautsprecher) abgespielt wird.
Flecken (excerpt)
Im Inneren des Projektors ist eine Collage aus Urlaubsdias zu sehen. Um es zu sehen, muss man, ähnlich wie bei einem Diabetrachter, direkt in die Linse des Projektors blicken.
Als Ausgangsmaterial für eine 7-minütige Komposition dienen dagegen Feld-aufnahmen eines Umspannwerks aus meiner Nachbarschaft im Hamburger Stadtteil Veddel, die über Exciter an einem Netzwerkschrank und einem Mülleimer abgespielt werden.
HANNAH RAU
„Diese fear Wände“
RAUM 17
INSTALLATION / LYRIK
Für viele Menschen ist eine Zoll-/Grenz-kontrolle mit Angst besetzt. Sie sind auf der Flucht, auf der Suche nach einem sicheren Zuhause, ihren eigenen „vier Wänden“. Wenn sie dann in solchen Büros sitzen wie dem Zollhamt, wird die Wand vor der sie sitzen zu einer Angstwand (fear= Furcht, Angst). Draußen ist der Fluchtort, drinnen wird eine Entscheidung gefällt von der sie abhängig sind vor der sie nicht fliehen können. Auch der Ausstellungstitel „zwischendrin ist ein Anfang“ wird in diesem Blick zu einer Situation, in der sich viele
Menschen befinden, die noch auf Bewilligung von Aufenthaltstiteln und in „Aufnahme-einrichtungen“ warten, dass das Leben beginnt, das sie sich wünschen. Ich habe mit meiner Lyrik (zu den Themen Migration, Auswirkungen von Konsum und internationalem Warenhandel)* Fensterscheiben, Zwischenfenster, Rollos und nackte Wände beschreiben und so sichtbare und unsichtbare Grenzen verschriftlicht.
www.luebecker-wortwerft.de Spürhund
FEINE MENSCHEN
„kunstkur.kurbüro“
RAUM 18
INSTALLATION
Seit 10 Jahren arbeitet die Kunstgruppe feine menschen im öffentlichen Raum. Wir leben hier vor Ort, genießen die entrückte Luft und stellen uns die Frage: Ist das schon Kunst? Um dieser Frage nachzugehen, beurkundeten wir 2015. mit der Überreichung der Urkunde an die Bürgermeisterin Urte Steinberg, die Stadt Pinneberg zum weltweite ersten kunstkur.ort. Jetzt ist es so weit und das kunstkur.kurbüro ist eröffnet und wir können offiziell die kunstkur.anträge im temporären geordneten Büro mit vorgelagerter Haltelinie annehmen, prüfen und gegebenenfalls genehmigen.
Gleichzeitig zeigen wir dem ZOLLHaus den Weg in die Zukunft mit einem auf Dauer installierten kunstkur.kurbüro.
KLAUS MÜLLER
„Zollgrenzbezirk“
RAUM 19
INSTALLATION
Zoll und Grenze sind immer noch Synonyme für Abwehr. Grenzen bestimmen derzeit die Schlagzeilen aller Medien. Sie werden ver-teidigt, verschoben, übertreten, geschlossen, verstärkt aber kaum noch geöffnet. Sie trennen Territorien und Menschen. Menschen werden in „brauchbare“ und „nicht gewünschte“ unterteilt. Für die einen wird der Grenzübertritt unmöglich gemacht und jeder Versuch zieht unsägliche Konsequenzen nach sich. Für die anderen werden scheinbar die Arme aus-gebreitet. Doch bevor man in diese Arme fallen kann, gibt es auch hier noch viele Hürden zu überwinden. Es gilt leider häufig, dass das „Können“ nicht so wichtig ist wie das „Papier“. Auf diese beiden Situationen möchte ich mit der Installation verweisen.
JOSSELINE ENGELER
„connected“ 2023
RAUM 20
INSTALLATION /OBJEKT
Die Serie „connected“ besteht aus Objekten und Installationen, die sich auf zweidimensio-nale Vorlagen aus KI-Bildgeneratoren, die von der Künstlerin zuvor mit Begriffen einer artenüber-greifenden Zukunft gefüttert wurden, beziehen. Es geht um die Möglichkeit einer Verwandtschaft zwischen Mensch, Tier, Pflanze und Maschine als utopischer Benefit und Gegenentwurf zu dystopischen Szenarien. Die zweidimensionalen Bilder werden händisch in dreidimensionale Keramikobjekte übersetzt. In einigen Installationen werden die Objekte mit Readymades und rohem Ton, sowie Video-material ergänzt. Die physische Rückführung der computer-generierten Datenmedleys in das archaische Material Ton und das im Grunde nicht mögliche „Nach- und Abbilden“ des bis dato nicht existierenden Objektes, sind wesentliche Bestandteile dieser Serie. Bei „connected 1.0“ war während eines Arbeitsaufenthaltes in Schleswig-Holstein parallel zur ersten Entstehungsphase des Keramikobjekts eine öffentliche Einladung erfolgt, im selben Raum wie die Künstlerin mit Ton zum Thema „Dazwischen“ zu arbeiten. Die Ergebnisse sind in der Installation – zu einem rohen Tonblock komprimiert – zu sehen.
KARIN HILBERS
„Aufforderung und Gesprächsgrundlage“
RAUM 21
HOLZSCHNITT
zeigt in einer Art Bedeutungsperspektive die Länder am größten, die entweder den stärksten Waffenexport oder die höchsten Militärausgaben aufweisen, so wie auf Gemälden des Mittelalters die wichtigsten Menschen am größten dargestellt wurden. Wenn auf einer Weltkarte die Größe eines Landes durch die Höhe des Spielzeugexports dargestellt werden würde, dann wäre Europa sehr klein links oben in der Ecke, Amerika wäre kaum zu erkennen. Dagegen wäre Nord-amerika sehr groß und auch Europa, besonders England, wenn die Höhe des Spielzeugimports bestimmend wäre.
MIOQ
PASCHEREI ENSEMBLE“ 1-5
RAUM 22
INSTALLATION
Mit dem scharfen Blick, der einer Lupe gleichkommen mag, richtet MIOQ den Fokus auf die scheinbar banalen Dinge des Alltags. Für die Präsentation im Zollamt untersucht sie das Formenspiel der modernen Verpack-ungshilfen, die ganz im Zeitgeist aus Industriepapier vorgefertigt sind. Dabei ist es spannend zu beobachten, welche Formen- Vielfalt dann doch erscheint und durch neue Zusammenhänge, die die Künstlerin herstellt, wahrgenommen werden können. Raum im Kleinen ist es, den diese Formen begrenzen –
sie umschließen quasi ein Volumen, dass in seiner Anmut an große Gebilde, Skulpturen und/oder Historische Gegenstände erinnern mag. Dabei ist auch die Präsentation entscheidend, denn es ist, wie man zunächst vermuten könnte, nicht etwa die Bescheidenheit, die die Künstlerin und Initiatorin dieses Ausstellungsprojektes veranlasste, sich den kleinsten Raum des Ensembles für ihr Konzept auszusuchen – der Ort ist in dieser Begrenzung nötig, um uns Betrachtern den Sprung in die Phantasie zum ganz Großen zu ermöglichen.
Karl Boyke
ANNE LILDHOLDT JENSEN
„OHNE TITEL“
RAUM 23
Aquarell
Was ist das? Was ist das, das da auf der Wand hängt? Ein Stück zusammen zerknittertes wegwerf Papier? Ein Relief aus Aquarellpapier? Ein Aquarell, das nicht gelungen ist?
Oder etwas ganz anderes?
Wandlungen sind gestaltete, aktive Prozesse. Vor jeder nächsten Wandlung – im Da-zwischen – entsteht ein Raum der Ruhe, der sich erinnernd bindet an eine Form, an ein Bild. Die Papierfläche hat vielfache Veränderungen erfahren, Farbspuren und Auffaltungen sind Zeugen. Im Zollhaus findet die Papierbahn für eine kurze Zeit zur Ruhe. Sie ermöglicht dem Betrachtenden die Wahr-Nehmung und das Erinnern – es ist nicht der kontrollierende- Blick einer Behörde, es ist ein schweifender Blick über Spuren. Kontinuierlich entsteht ein Davor, ein Dazwischen und schließlich das Neue: mit neu aufgetragenen Farben, mit Wasserspuren, mit Verwerfungen – das Hinzufügen ermöglicht das Neue.
Cornelia Regelsberger
ANJA BADNERS
Installation 2023
RAUM 24
INSTALLATION
Die Installation besteht aus einer verhüllten Metallkiste und einer bereits wieder entfernten Stoffhülle. Auf dem Stoff zeichnet sich durch Malerei und Frottage das darunter bzw. zuvor darunter befindliche Objekt ab.
Das verhüllte Objekt, nur zu erahnen, gibt dem Betrachter Anhaltspunkte für seine äußere Form, nicht jedoch über den möglichen Inhalt. Das Thema des Verhüllens und Verbergens bezieht sich auf das frühere Tagesgeschäft des Zollhauses.
Die Arbeit schließt den temporären Aspekt mit ein, ist im Wandel und in Veränderung begriffen, wirkt wie eine flüchtige Momentaufnahme.
Ein schreibfehler, geschuldet dem ort der ausstellung – ZOLLHaus, einerseits. Andererseits warum nicht falsch schreiben, was falsch, was katastrophal ist, im system des zölibats.
Ein stummer eid, der unendliches leid verursacht. Ein machtspiel, das noch nie gerechtfertigt war.
Auf einen schnellen blick scheint alles in ordnung. Nicht nur, dass das schwarzlicht den raum in ein traumhaftes licht taucht. Der himmel hängt voller sterne. Der boden übersät mit weißen punkten. Ein raum vielleicht, in dem es weißes pulver in fülle gibt? Wir sind schließlich im zollhaus.
GAGEL
„Zöllibat“, 2023
RAUM 25
SCHWARZLICHT-INSTALLATION
An den wänden hie und da auch weiße punkte. Party. Feiern. Dazu fehlt die musik und der alkohol. Die lust vergeht mit dem schriftzug.
Kindliche schrift.
Die mißbrauchten sind gezeichnet ein leben lang. Und wollen schon lange nicht mehr im dunklen bleiben.
BIRGIT BORNEMANN
„uniFORM“
RAUM 28
INSTALLATION
Für „uniForm“ habe ich Raum 28 in rotes Licht getaucht. Vergleichbar mit einem Vexierbild lassen sich die so getarnten „… förmig“-Textzeilen nun lesen. Wortwörtlich genommen ist die Uniform Dienst- und Arbeitskleidung oder die Kleidung von Freizeitgruppierungen. Durch optische Täuschung und Wortklauberei demontiert, verschieben sich Bedeutungs-, Bild-, und Wahrnehmungsebenen. Die ‚schöne‘ Regelmäßigkeit, die sich über Uniformität, Ordnung und Symmetrie definiert, wird mit ihrer ‚unschönen‘ Umkehrung konfrontiert.
So dominieren zwar die roten Punkte der „Coronallagen“ bei geöffnetem Fenster, verblassen jedoch bei geschlossenem. Die über der Tür platzierte Uhr stellt klanglich wiederum Ordnung her und lässt die Vergangenheit gleichsam aufleben.
BIRGIT BORNEMANN
„So oder so“ 2023
RAUM 28 1/2
INSTALLATION
Im Treppenhaus habe ich eine Auswahl an RetroPrints aus der Serie „so oder so“ aufgereiht. Die digital verfremdeten Detailaufnahmen sind alle im Zollhaus entstanden, bewahren den Rohzustand und laden dazu ein, das Motiv im Original zu finden.
MATHIAS HOLLAENDER
„(Nicht) von Hier“
RAUM 29
Flucht und Vertreibung sind seit jeher ein großer Bestandteil der weltweiten sozialen Gemengelage zwischen Kulturen, Glaubens-richtungen und Wertesystemen.
Laut UNHCR sind 2023 über 100 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, davon 2,2 Mio insgesamt in Deutschland. Im Vergleich dazu waren es 2012 noch etwas mehr als 40 Mio weltweit
Menschen verlassen ihr zu Hause auf der Suche nach einem besseren oder sichereren Leben. Sie machen sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft und haben oft keine Vorstellung von den teils völlig neuen kulturellen und sozialen Gegebenheiten die sie erwarten. Doch wie geht es dann weiter? Wie finden sich Menschen in diesen neuen Bedingungen zurecht?
„Wie und wodurch finden Zuwander:innen Halt in der Fremde?“ Diese Frage steht im Zentrum meines Projektes „(Nicht) von Hier“, in dem ich mich fotografisch insgesamt 9 verschiedenen, nach Lübeck zugewanderten Personen genähert habe. Gemeinsam sind wir auf die Suche nach Gegen-ständen, Orten, Begegnungen oder Erfahrungen gegangen, die ihnen Heute oder in der Vergangenheit Halt geben bzw. gegeben haben.
#kulturwerk_sh
KiB KULTUR IM BEUTEL
RAUM 31
SAMMLUNG
Austausch „Was bedeutet Kultur für mich?“ und „Wie wirkt Kultur gemeinschaftsstiftend?“ – um diesen Fragen nachzugehen, hat das Kulturwerk SH die Veranstaltungsreihe „Kultur im Beutel“- (KiB) ins Leben gerufen. Es wurden KiB´s aus ganz Schleswig-Holstein eingereicht. Ebenso aus dem Hohenlohekreis/ Baden Württemberg war die Begeisterung für dieses Projekt groß. Aus Köln kamen die ersten KiBs und jetzt umfasst die Sammlung bereits über 155 Kulturbeutel. Machen Sie mit… Zeigen Sie Kultur!
#kulturwerk_sh
TRAG WERKE
RAUM 32
PERFORMANCE
Das Bild der wandernden Künstler*innen mit ihrer tragbaren Galerie auf dem Rücken erinnerte an Wanderarbeiter*-innen, die von Dorf zu Dorf zogen und ihre Arbeitskraft anboten. „Kunst ist ein Angebot zur Orien-tierung in der Gegenwart und so tragen wir die Kunst zu den Menschen“, erzählten die beiden Organisatorinnen mioq und Cornelia Regelsberger. Auch sperrige Objekte waren zu sehen. Sie sprengten den kleinen Ausstellungsraum auf dem Rücken auf – es entstanden Anmutungen monströser Stadtlandschaften oder Erinnerungen an spiegelnde Meeresoberflächen. Die Kunst-werke machen deutlich, wie vielseitig
THOMAS JUDISCH
„Sonntags im Zollamt (Der Schaffner)“, 2023
RAUM 33
INSTALLATION
Sechs Oberhemden der Deutschen Bahn Treppenhaus, Aussenfassade „Aus dem Fenster am Zollhaus hängen sechs weiße Hemden. An den Ärmeln zusammengeknotet bilden sie ein behelfsmäßiges Flucht-instrument aus dem Fenster im 2. Obergeschoss. Sofort kommen Fragen auf: Wer wurde dort in flagranti erwischt und musste kurzerhand den Fluchtweg einschlagen?
Oder wurde dort jemand gefangen gehalten und wollte ausbrechen? Was ist geschehen? Bei näherer Betrachtung erkennt man, dass es sich bei den weißen Hemden um Berufsbekleidung der Deutschen Bahn handelt. Ein Schaffner also? Doch was macht ein Schaffner im Zollhaus, jetzt wo dieses ein neuer Ausstellungsort in Pinneberg ist?
MIOQ
ZOLLABLAUF LANDESSCHAU
Veranstalter BBK SH
„56. Landesschau Oslo“ 2010
„Capotto, er passt mir“ 2009
RAUM 34
INSTALLATION
Für die Ausfuhr von Kunstwerken nach Norwegen müssen einige zollrechtliche Bestimmungen beachtet werden. Hier sind die grundlegenden Schritte und Informationen, die du für den Export von Kunst nach Norwegen benötigen könntest:
Deklaration und Zollformalitäten: Du musst in der Regel eine Zollerklärung für den Export von Kunstwerken ausfüllen. Informationen über den Künstler, die Beschreibung des Kunstwerks, den Wert des Kunstwerks und den beabsichtigten Verwendungszweck sind oft erforderlich.
Bewertung des Kunstwerks: Du musst den Wert des Kunstwerks angeben. Es wird empfohlen, eine professionelle Bewertung durchzuführen, um den Wert des Kunstwerks korrekt anzugeben und Schwierigkeiten bei der Einfuhr in Norwegen zu vermeiden.
Zolltarifnummer: Jedes Kunstwerk wird einer spezifischen Zolltarifnummer zugeordnet, die den Zollbehörden hilft, das Kunstwerk zu identifizieren und die entsprechenden Zollgebühren zu erheben.
Zoll- und Einfuhrbestimmungen Norwegens: Es ist wichtig, die aktuellen Zoll- und Einfuhrbestimmungen Norwegens zu recherchieren, da diese sich ändern können. Einige Kunstwerke könnten spezielle Genehmigungen erfordern, insbesondere wenn es sich um kulturell oder historisch bedeutende Kunst handelt.
Dokumentation: Du wirst wahrscheinlich zusätzliche Dokumente benötigen, wie z.B. eine Rechnung, eine Eigentumsurkunde des Kunstwerks und gegebenenfalls ein Zertifikat zur Authentizität des Kunstwerks.
Zollabfertigung: Nachdem die erforderlichen Formulare ausgefüllt und alle notwendigen Dokumente bereit sind, musst du das Kunstwerk beim Zoll anmelden und möglicherweise Zollgebühren entrichten.
Es wird dringend empfohlen, sich vor dem Export von Kunstwerken nach Norwegen mit den norwegischen Zollbehörden oder einem Zollagenten in Verbindung zu setzen, um die genauen Anforderungen und Verfahren zu klären. Dies hilft dabei, mögliche Schwierigkeiten oder Verzögerungen zu vermeiden und den Exportprozess reibungslos zu gestalten.
Text: KI
ZOLLHaus (Insta) KURZFILME
Fotos und Filme:
Allrights reserved @kulturwerk und alle teilnehmenden Künstler*innen.
F.-K. Beckmann, Birgit Bornemann, Hans Noffke, mioq
Konzept: #kulturwerk SH
„NICHT-ORT “ 2.0
Der nächste „Nicht-Ort“ ist in der Planung.
Bis dahin eine gute Zeit für euch.
#kulturwerk_sh
Foto: Birgit Bornemann