PAV_STIP 2018

Einführung (Auszug)

Ein spartenübergreifendes Stipendium, von Künstlerinnen und Künstlern realisiert und wohlwollend vom Kreis Pinneberg finanziert. Hier ist ein Dank angebracht, denn es ist aus unserer Sicht als Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler auch als ein Signal in Bezug auf eine Ausstellungsvergütung zu sehen, die wir seit Jahren einfordern. Dem kleinsten Stipendium der Welt wünsche ich eine große Zukunft! Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!

Anders Petersen, Vorstand BBK-SH

Florian Huber | Jutta Konjer | Silke Rath | Der Schnipsel | Annika Unterburg

Der Titel „plastische orte“, entwickelte sich 2019 aus dem Arbeitsprozess sculpture_concept | in progress. Die Künstler_in mioq, Fabian Vogler und Karl-Heinz Boyke kumulierten hierfür ihre künstlerischen Positionen.

Die Skulptur ist dabei allgemein ein dreidimensionales, körperhaftes Objekt der bildenden Kunst. Wir nähern uns der Dreidimensionalität der Skulptur als Konzept und wählen den Kreis Pinneberg als Standort der Aktion und Präsentation von neu vor Ort gefertigten plastischen Werken. Ein konzentriertes KiöR / Kunst-im-öffentlichen- Raum-Vernetzungskonzept für den Kreis Pinneberg mit dem Impulscharakter für das Land Schleswig- Holstein. In der weiteren Annäherung an die Dreidimensionalität, bietet sich in urbanen Zonen, von Schleswig-Holstein ein temporär geschaffener experimenteller Raum / Ort mit der Möglichkeit zur Gestaltung von Skulpturen / temporären Aktionen / Performances / an. Einen Ort des Wechsels von Gezeiten, des Denkens und des Experimentierens. Mit der Prä- sentation der Ergebnisse

Silke Rath

Silke Rath

entwickelt in ihrer konzeptuellen Arbeit ein reduziertes System, das es ihr erlaubt, die zeitliche Dauer ihres Stipendiums in Kunst zu transformieren. Nach von ihr im vornherein festgelegten Regeln, legt sie für jede Stunde ihrer Anwesenheit im Pavillon einzelne Blätter an, die sie mit minimalen Strichreihen gestaltet. Der Rhythmus wird bedingt durch unvorhergesehene Unterbrechungen oder dass die Künstlerin den Arbeitsplatz verlassen hat. Die gestempelten Uhrzeiten könnten in einem anderen Kontext, würden wir nicht das Protokoll vor Augen haben, auch als Jahreszahlen gelesen werden. So würden aus 60 Minuten 100 Jahre werden. Ein Beispiel dafür, wie unterschiedlich wir die Zeit empfinden können.
Ist diese Zeit eine gewonnene Zeit? Wie gehe ich mit ihr um?
Wie ist mein Leben jetzt getaktet? Wie fülle ich diese Zeit?
Wie viel Muße kann ich mir gönnen?
Wie kann ich sie effektiv nutzen?
Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen, ist mit Chance, ein listiger Plan hilfreich.

silkerath.de

Der Schnipsel

weder einsam
Nina Riethmüller
Alisa Woronow
Elena Kruse
Dara Brexendorf
Zara Zerbe
Katharina Roß
Maline Kotezki
Nikolai Ziemer

„Einsam im Grünen soll weder der Pavillon noch einsam im Weißen das Wort stehen.
Deshalb wollen wir beide befallen mit Lyrik!“

Film: „weder einsam“ bereits auf der Seite

Wir, die Redaktion des Schnipsels, sind eine Gruppe von literarisch Interessierten, die auch gleichzeitig eine Kreativschreibgruppe bilden. Wir arbeiten un- kommerziell, weshalb der Schnipsel hauptsächlich auf der Grundlage von Herzblut existiert und daher auf Unterstützungen aller Art angewiesen ist! Der Schnipsel ist ein kostenloses Literaturmagazin, das literarischem Schreiben von jungen Menschen einen Platz ermöglichen möchte.

Zu diesem Zweck veröffentlichen wir etwa viermal im Jahr Prosa, Lyrik und Essays hauptsächlich aus dem studentischen Umfeld Kiels, sind aber auch Einsendungen von Nicht- Studierenden gegenüber aufgeschlossen. Zwar sehen wir uns in erster Linie als Literaturmagazin, dennoch veröffentlichen wir nebst Texten auch Zeichnungen, Fotos, Collagen, Grafiken, Illustrationen, Comics usw.

www.der-schnipsel.de

Florian Huber

begibt sich für einen Tag in die Fremde und fasst seinen Tag in Pinneberg als Reisestipendium auf. Als Sammler ist er unterwegs in einer ihm vermeintlich unbekannten Stadt. Kann der Künstler anhand der gefundenen Dinge herausfinden, was diese Stadt kennzeichnet? Findet er, was Pinneberg so unverwechselbar macht? Wenn wir genau schauen, zeigt es sich, dass die Pinneberger anscheinend gern feiern. Kronenkorken, Konfetti, Geburtstagskerzen und Luftballons. Eine Hommage an Pinneberg oder ist es der selektive Blick des Künstlers? In Kunstharz konserviert, den Grundriss des Pavillons berücksichtigend, wird er diese Arbeit einreihen in weitere Untersuchungen, die er in anderen Städten vornehmen wird. Solange müssen die Pinneberger wohl auf eine Antwort warten. Nun steht das Objekt auf einem Sockel im Zentrum des Pavillons. Die Außenwelt, die Öffentlichkeit hat mit dem Einzug begonnen. Und dies ist sicherlich auch das, was die Initiatorinnen sich gewünscht haben.

www.florianhuber.art

Jutta Konjer

die mit ihrem Hund Fenja 24 Stunden zu Gast war, vermerkt auf ihren Skizzenblättern zeichnerisch zunächst alles, was sie für diesen Aufenthalt benötigen könnte. Hinzu kommen die Dinge, die sie vorfinden wird oder die sie nun vermisst und zuletzt wird es das Gebäude selbst sein, dem sie in ihren Zeichnungen ein Eigenleben zubilligt. So entsteht aus der gezeichneten Liste, dem Plan entsprechend, ein zeichnerisches Werk, dem der Raum, der Ort als Inspirationsquelle dient. Ein Ort des Rückzuges und des Besinnens.

juttakonjer.de

Jutta Konjer
Annika Unterburg

Annika Unterburg

gelingt es bei ihrem Aufenthalt, Empfindung und künstlerische Umsetzung in Einklang zu bringen. Bewusst sieht sie den Pavillon als magischen Ort.
Der Garten, der Sonnenschein, die neugierigen Besucher sind Grundlage für ihre Sammlung des Tages, die sie vor Ort als Zeichnungen und Collagen umsetzt. Verrätselt, auch wenn sich der Grundriss des Pavillons entdecken lässt, sind eigenständige Arbeiten entstanden, die sich einem Tag zuordnen lassen, aber auch unabhängig davon gesehen werden können. Hier haben wir das Beispiel dafür, wie sich ein Stipendium nutzen lässt, um das eigene künstlerische Werk, durch den Aufenthalt an einem fremden, neuen Ort, weiter zu entwickeln.

unterburg.com (Annika Unterburg)

PAV_STIP 2018 vom Kreis Pinneberg und dem kulturwerk sh gefördert