gagel (m)ein onkel (s)eine nichte spätes coming out
2024-03-03
2024-04-27

(m)ein onkel (s)eine nichte

spätes coming out

gagel eine fotosofische ausstellung zu (m)einer familiengeschichte

Die ausstellung zeigt das ergebnis jahrelanger beschäftigung mit einem teil meiner familiengeschichte. Sie ist kein digestivum, sie ist schwer verdaulich. Um so wichtiger ist es mir, das thema krieg und homosexualität während der nazizeit und meine assoziationen dazu auf leichte und spielerische Weise darzustellen, um sie zugänglich zu machen.

In einer zeit, in der die gesellschaft offen für verschiedene sexuelle orientierungen ist, diese freiheit jedoch droht, verloren zu gehen, denke ich, dass es an der zeit ist, die geschichte meines patenonkels herbert zu veröffentlichen, seine geschichte zu bewahren, zu ehren und mein erbe zu feiern. Was leider nicht mit ihm persönlich sein kann.

Erst nach dem tod von herbert, habe ich von seiner homosexualität erfahren.

Sie war ein verborgener teil der familiengeschichte, die sich mir durch briefe, spätere erzählungen und vor allen dingen durch fotografien des geerbten archivs schließlich vermittelt hat. Meine gesamte familie inklusive ich selbst hatten sich geweigert, diesen teil seines lebens zu sehen.
Ich verstand, dass herberts hochzeit 1942 im krieg ein fake war. Damit hat er, zum eigenen schutz und zum schutz seiner lesbischen frau aida genannt tante id, die heterosexuellen normen und anforderungen der nationalsozialischen gesellschaft erfüllt.

Besonders das hochzeitsbild, jedoch auch andere der historischen bilder und texte haben mich zu vielfältigen eigenen fotosofischen arbeiten angeregt. Sie haben mich die schönheit und die grausamkeit in den kleinen details des lebens entdecken lassen. Meine durch die familienbilder entstandenen arbeiten bilden den kern der ausstellung. Sie zeigen sich als fotodruck auf textil, zeichnungen, siebdruck und (überarbeiteten) fotografien.

verborgene liebe, tiefes schweigen bricht, wahrheit fand den weg.

KUNSTVEREIN
REGION DAHLENBURG e.V.
Lüneburger Straße 14
21368 Dahlenburg

 

Öffnung: Wählen Sie 0176 – 85 94 88 26 oder senden eine Mail an besuch@kunstfleck.de. Wir melden uns dann bei Ihnen und finden gemeinsam Ihren individuellen Termin.