
#kulturwerk_sh e.v.
mioq und Cornelia Regelsberger
hyperzine verlag
ISBN: 978-3-948127-33-6
KUNST – Begegnungen in Ateliers und Kulturinstitutionen, 2020-2022
Ausstellung wird zum Katalog
UNERWARTET
… 23 Menschen aus SH, Mitglieder des KULTURWERHK SH, werden mit atmosphärischen Fotos und Texten auf knapp 70 Seiten vorgestellt. Die Autorinnen, MIOQ und Regelsberger, selbst Künstlerinnen, haben sie in ihren Ateliers, Büros und Werkstätten besucht. Sie fanden eine einfühlsame und ungewöhnliche Form, Menschen, die mit Herzblut Kultur und Kunst schaffen, individuell vorzustellen. Ausbildungen und Arbeitsbedingen werden in den Biografien deutlich – und dass für alle 23 Menschen Neugier, Kommunikation und Ideenreichtum ein großer Kraftmotor ist. Es ist ein ungewöhnlicher und gut zu lesender Katalog, der das traditionsreiche Netzwerk Kunst- und Kulturarbeit aus dem Alltag heraus vorstellt.
– Sichtbarkeit von Kunst und Kultur als Vorausetzung, dafür dass Kunst und Kultur gelingt.

Achim Lipp
DER BROK`SCHE TROSS
Revue – Tendevous – Requiem
1984 – 2024
Wacholtz Verlag
ISBN 978-3-529-08706-6
Herausgeber Klaus Müller

Das Muster für diesen Typus der Versammlung von Individuen boten im Frankreich, England und Deutschland des 17./18. Jahrhunderts „Akademien“, deren Mitglieder sich wechselseitig die Sinnhaftigkeit ihres Tuns als Literaten, Maler, Musiker, Historiker, Anthropologen und Linguisten garantierten.
Damals wie heute war das bloße Publizieren keine Wirkungsgarantie, also versicherten sich die Akademiker untereinander, zu lesen, was die Kollegen schreiben, zu diskutieren, was sie zur Diskussion stellen und als Erkenntnis anzuerkennen, was vernünftig argumentiert worden war.
Der Brock’sche Tross, das Theater der Versammlung ehemaliger mit Brock Studierender in Hamburg, Wien oder Wuppertal erneuerte die Orientierung am alten Akademiegedanken. Man trug vor, was möglicherweise anders kaum ernsthaft wahrgenommen wurde. Man bestärkte den Durchhaltewillen in der Leere der Zeitcharakteristiken.
Nun wird mit dieser Veröffentlichung daran erinnert, was das Informel der Zeitgenossenschaft zu tragen vermochte: ein Verzeichnis der gestillten Vergeblichkeitserfahrung, sublimiert und komplementiert in der poetischen Energie des Fragmentarischen, des geretteten Zufalls und wohliger Imitation andauernden Hintergrundrauschens.
Bazon Brock
40 Jahre und kein bisschen leise!
In den Siebzigern des 20. Jahrhunderts hat in Hamburg an der Hochschule für bildende Künste (HFBK) der Weg ins unverhoffte Veteranentum begonnen, der über Hochschulen in Wuppertal und Wien, über Künstlerateliers und Schulen an unterschiedlichste Orte wie die Denkerei in Berlin oder den Templerhof an der Saale führte. Anlass und Zentrum war immer Bazon Brock.
Bazon Brock ist eine der facettenreichsten Persönlichkeiten im großen Themenfeld der Kunst, der Kunstgeschichte, der Ästhetik und aller Bereiche, die sich in irgendeiner Weise mit kulturellen Phänomenen befassen. Brock hat uns Veteranen, die wir ihn in seinen Seminaren unmittelbar erlebt haben, auf allen erdenklichen Kanälen beeinflusst. Seine Besucherschulen auf der documenta sind Legende. Es war nicht immer einfach, ihm zu folgen, aber die von ihm und mit ihm initiierten Lernprozesse blieben Start- und Landebahn zugleich.
22 dokumentierte Veteranentreffen hat es bis 2020 gegeben – dann hat Corona den Riegel vorgeschoben.
Was hat uns nun bewogen, über solch eine lange Zeit uns im Auge zu behalten?
Wir waren nie diejenigen, die hinterher „getrottet“ sind. Wir sind auch keine „Veteranen“ im Sinne ausgedienter, kritikloser Anhänger eines Heerführers. Wir haben die gemeinsamen Erfahrungen als schöpferische, zukunftsorientierte Teilhabe auf Augenhöhe im gemeinsamen Diskurs mit seinen zahlreichen Spielformen erkannt und genutzt. Was uns möglicherweise von anderen Studierenden schon früh unterschieden hat, war die Erkenntnis, dass Lernen nicht zu einem festen Zeitpunkt abgeschlossen ist und dass Austausch und der Aufbau von Netzwerken auch im kreativen Arbeitsfeld überlebenswichtig sind.
Wir haben lebenslanges Lernen praktiziert.
Was die Veteranen auszeichnet, ist die Selbstverpflichtung zum ständigen Wechsel zwischen eigener Entwicklung, Rückmeldung in die Gruppe und Nutzung der Impulse aus der Gruppe.
Das ist der
Brock’sche Veteranentross.
Älter geworden sind wir alle. Individuell unterschiedlich, aber in der Regel mehr an Gebein als an Gehirn.
Wir sind alle noch offen, wissbegierig, voller Impulse.
Aber wie lange geht das noch?
Wer weiß?
Wichtig ist daher, das Erfahrene nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und das Konzept lebendig zu vermitteln. Unser Exempel soll Menschen anregen, während ihrer gesamten Lebensspanne und in Gemeinschaft zu lernen. In diesem Sinn verstehen wir uns als neue, in der Gegenwart verankerte Fruchtbringende Gesellschaft, die ohne Auftrag, aus eigenem Antrieb handelt und Beispiel sein will. Gesellschaftliche Anerkennung ist zunächst zweitrangig.
Erinnerungen an Projekte, mäandernde Lebensläufe, Ideen für die Zukunft von Kunst und Bildung, Denkanstöße für eine andere Welt, kontroverse Statements, kritische Rückblicke – von alledem wird erzählt.
Manches regt auf, manches regt an. Alles erweitert den Horizont – egal in welche Richtung. Das Kaleidoskop bietet immer neue Farb- und Gedankenspiele und eröffnet handfeste Perspektiven. Wege bleiben offen. Wer kann, macht selbst weiter. Wer will, gibt weiter und begleitet. Wer nicht mehr kann, genießt den Rückblick und träumt die Zukunft.
40 Jahre und ein bisschen weise!
Michael Hübl, Achim Lipp, Klaus Müller
ST_ART_ der Begegnung
Katalog zur Ausstellung
ZOLLhaus KUNSTPROJEKT: 1
ZWISCHENDRIN IST EIN ANFANG
ISBN 978-3-948127-43-5, hyperzine verlag


Teilnehmende Künstler*innen:
Wolfgang Block, Cornelia Regelsberger, Florian Huber, Leonard Gneuss, Karl Boyke, Brigitta Hoeppner, Thomas Judisch, Lara Bader M.A., Arne Lösekann Anja Badners, Si-Ying Fung, Claudia Hinsch, mioq, Anne Lildthold Jensen, Sumin Shin, Felix Mayer, Kathrin Rabenort, Josseline Engeler, feine menschen, HannaH Rau, René Scheer, Mathias Hollaender, Anka Lankau, Klaus Müller, Birgit Bornemann, gagel, Karin Hilbers
„Zwischendrin ist ein Anfang“
… auch wenn noch nicht alles geklärt ist, so bedeutet ein „Zwischendrin“ in jedem Fall eine Situation, die wir als Menschen und als Gesellschaft gestalten können.
26 Künstler*innen aus Schleswig-Holstein setzen sich mit dem „Zwischendrin“ auseinander, indem sie das Zollhaus Pinneberg und die darin geleistete Arbeit und seine Zukunft thematisieren. Sie öffnen ein sonst verschlossenes Gebäude für die Bevölkerung, laden ein zu einem abenteuerlichen Kunst-Rundgang durch das offen gelassene Haus im Rohzustand. Sie thematisieren mit ihrer Kunst Aufgaben und Haltungen einer Zollbehörde. Alle regen an, dieses Haus in seiner alten Funktion zu begreifen und das Neue: „ein Haus als Zentrum für Kultur und Begegnung“ zu begrüßen und mit eigenen Ideen zu füllen – Kunst ist ein Miteinander, Kunst lädt ein, sich auszutauschen, sich zu begegnen: Das ZOLLhaus wird nach seinem Umbau ge-meinsam mit der Drostei für diese Ideen der Kunst und Kultur stehen.
Jeder ehemalige Büroraum ist zum Atelier und Ausstellungsort geworden: Die kontrollierende und die gesellschaftlichen Abläufe sichernde Schreibtischarbeit des Zolls ist der Kunst gewichen, die ebenfalls regelbasiert arbeitet, doch die Aufgabe hat, eingefahrene Gedanken zu öffnen und Reflektionen anzustoßen: wie das Neue gestaltet werden soll!
Die Kunstwerke sind von den 26 Künstler*innen aus SH überwiegend für das Zollhaus ange-fertigt worden. Im Dachgeschoss werden zudem zwei Projekte vom KULTURWERK SH gezeigt: tragbare Kunstwerke, die man „als Ware vieler Ideen“ über Grenzen hinweg und am Zoll vorbeitragen kann, sowie das Projekt: „Kulturbeutel“. Hier präsentieren sich 140 Menschen – Kinder und Erwachsene aus SH – mit einem Objekt, das die Bedeutung der Kunst in ihrem persönlichen Leben ausdrückt. 140 Kulturbeutel stehen für den persönlichen Bedeutungsgehalt der Kunst.
Wir wünschen dem ehemaligen Zollhaus eine glückliche Zukunft als Kulturort und den Besucher*Innen eine anregende Ausstellung.
KULTURWERK SH e. V.
TEAM Vorstand
FABIAN VOGLER
TRANSITION.
Sculptures from the In-Between
pictus Verlag, 2023,
Herausgeber Hans-Heinrich Lüth
Husum-Halebüll, mit Beiträgen von
Katinka Schweizer, Jochen Missfeldt
und Uwe Haupe
ISBN: 978-3-949674-02-0
zweisprachig (eng/deu), softcover mit Schluppe, 200 Seiten, 28×22,5cm


ISBN: 9783758306532
Ladenpreis:26,00 EUR
Gesamtseitenzahl:64 Seiten
Format: 21×29,7 cm
Einband: Paperback
„Die Graphic Novel KAMIKAZEFLIEGER erzählt die Geschichte von zwei ziellosen Menschen der 1970er Generation, die auf der Suche nach ihrer Identität und einem Platz in der Welt sind. Der Leser begleitet sie in kurzen, raschen Episoden, in denen ihre Träume, Ängste und Lebenskonzepte beleuchtet werden.
Die Handlung wechselt zwischen den Lebenswelten der Protagonisten und setzt sich aus Mosaiksteinen von Erinnerungen, Phantasien und Rückblenden zusammen.
Zufällig begegnen sich Maia und Tiago in einem Supermarkt – ihre Reaktionen auf diese Begegnung könnten nicht unterschiedlicher sein: Während der eine endlich sein Leben in den Griff zu bekommen scheint, verliert sich die andere weiterhin in der Unsicherheit ihrer Existenz, in einer Welt außerhalb sicheren Bahnen.
Eine Geschichte über das Suchen und Finden, Verlieren und Gewinnen, Klarheit und Rausch.“

„Vielleicht war es ja doch an der Zeit, alle anderen rauszuschmeißen, die da schon lange nichts mehr zu suchen hatten. Die Gespenster, die sich so hartnäckig festhielten an diesem traurigen Ort und sie daran erinnerten, dass sie eine Bolitta war, ein Nichts.
Meinrode, ein fiktives, kleines Dorf westlich unweit der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze im Jahr 2000: Die 30jährige Wiebke Bolitta ist eine Kriegsenkelin.
Ihre Kindheit in den 70er Jahren als Tochter ostpreußischer Flüchtlinge ist geprägt vom Schweigen und der Gefühlsarmut der Eltern. Erst das Erkennen, dass die familiäre Situation auch das Leben ihres Neffen Gunnar beeinträchtigt, lässt sie sich allmählich aus ihrer Erstarrung lösen. Gemeinsam mit ihrer alten Schulfreundin Stella Mahlmann macht sie sich auf die Suche nach Antworten auf ihre Fragen.
Das, was sie ans Tageslicht befördern, gefällt nicht jedem in dem kleinen Dorf.
„Warum dieses Buch?“
Für die Generation „Kriegsenkel“ ist der 2. Weltkrieg auch heute noch nicht vorbei. Sie tragen die erlebten, viel zu oft verschwiegenen Kriegs- und Fluchttraumata der Eltern und Großeltern mit sich. Ein Ballast, den sie kaum benennen können und der sie doch in unzähligen Fällen an einem selbstbestimmten und glücklichen Leben hindert. Immer schwebt da etwas Dunkles über allem, das sie nicht benennen können.
Ich wollte die fiktive Geschichte einer Frau schreiben, die sich ihrem „Erbe“ stellt, einen schmerzhaften Weg geht, am Ende aber lernt, sich innerlich davon zu lösen und sich selbst als eigenständigen und selbstverantwortlichen Menschen wahrzunehmen.
Ein schweres Thema? Ja!
Ein schweres Buch? Nein!
Ein gut lesbares Buch zu schreiben, war mir wichtig.
Stefanie Fricke
Nach dem Schweigen
Softcover 14€
ISBN 9783743152656
IM JETZT
Aktuelle künstlerische Arbeiten von Brigitta Höppner
IM JETZT zeigt zwei Themen-schwerpunkte, mit denen sich Brigitta Höppner in der letzten Zeit beschäftigt hat und beschäftigt.
Wieder geht es im weiteren Sinne um Auflösung. Ein Themenschwerpunkt beschäftigt sich mit der Krankheit Demenz. In der zweiten Malerei-Serie „Looking for answers“ geht es um Auflösung gesell-schaftlicher Sicherheiten und sich daraus ergebender Ratlosigkeit.
Juli 2023
ISBN 978-3-948127-39-8
Hyperzine Verlag, Hamburg


sinn.vor.ort Pinneberg – eine Kleinstadt im Schatten der Großstadt – oft belächelt – abgetan als Schlafstadt – oberflächlich wahrgenommen. Mit allen Sinnen wahrgenommen – ergeben sich ganz neue Sichtweisen. Die Zusammenarbeit der Kunstgruppe feine menschen mit dem Pinneberg Museum besteht, seit diese Pinneberg 2015 zum kunst.kur.ort erhob. Erscheint diese Bezeichnung den Pinnebergerinnen und Pinnebergern heute vordergründig ironisch, so beruht sie doch durchaus auf historischen Fakten. Pinneberg war bereits zu dänischer Zeit beliebter Ort der Sommerfrische für die Bewohnerinnen und Bewohner der engen Großstädte Hamburgs und vor allem Altonas. Einen Aufschwung nahm der Tourismus 1844 mit dem Bau des Bahnhofs in Pinneberg, der an der Strecke von Kiel nach Altona lag.
Diese Entwicklung wurde allerdings mit zunehmender Industrialisierung Pinnebergs rückläufig. Soweit ein kurzer historischer Rückblick auf Pinneberg, das sich heute niemand mehr als Ausflugsort vorstellen kann, ganz im Gegenteil – so hat die Stadt heute mit einem schlechten Image zu kämpfen. Durch die Aktionen der Kunstgruppe feine menschen vor Ort, in der Stadt und im Stadtwald „Fahlt“ hat sie auf ironische, intelligente und heitere Weise den Blick auf die Stadt geschärft. Das Projekt sinn.vor.ort fußte auf dieser künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Ort und bot eine breite „Palette“ überraschender künstlerischer Impulse, die vor Ort erlebt werden konnten – mit allen Sinnen erfahrbar. Die eingeladenen jungen Künstlerinnen und Künstler erforschten Pinneberg – neugierig – unvoreingenommen – ohne die tradierten Vorbehalte. Sie entdeckten IHRE Orte, die sie bespielten und durch ihre künstlerischen Interventionen neu erlebbar machten.
Teilehmende Künstler*innen:
Sabrina Schuppelius, Der Schnipsel, Oskar Schroeder, feine menschen
Fotos: Helge Mundt
Texte: Lara bader
hyperzine verlag
ISBN 978-3-948127-30-5
Die Zeltschule – Beispiel einer frucht-bringenden Gesellschaft an einer Kunsthochschule 1970 -1975
Achim Lipp, Herausgeber – Prolog Bazon Brock – Epilog Klaus Müller
PHILO Fine Arts
ISBN 978-3-86572-701-5
„Das Konzept einer experimentellen Selbstorganisation von Lehren und Lernen mit künstlerischen Mitteln entstand zwischen 1970 und 1975 aus einer Situation, die sich aufgrund mangelnder Raum- und Unterrichtsmöglichkeiten ergab. … Die Gruppe sah sich gezwungen, vom allgemeinen Kunsthochschulbetrieb innerlich und äußerlich Abstand zu nehmen.

… Im Sinne einer Art Bürgerschule entsprach dies dem historischen Konzept der „Fruchtbringenden Gesellschaften“, die als empathische Vertragsgemeinschaft künstlerisch und wissenschaftlich motiviert tätig wurden.“ (Thomas Sello, Museumspädagoge der Hamburger Kunsthalle von 1986-2010)
Zwei Aussagen von Alfred Lichtwark (Begründer der Museumspädagogik um 1900) bekamen für die Arbeit der Zeltschule wieder Bedeutung:
„Mit ihrer ausschließlichen Sorge um den Lehrstoff hat die Schule satt gemacht. Sie soll aber hungrig machen.“ und „Wir wollen nicht ein Museum, das dasteht und wartet, sondern ein Institut, das tätig in die künstlerische Erziehung unserer Bevölkerung eingreift.“
Die Zeltschule wurde zur Ideenschmiede für Künstlerinnen und Künstler sowie Kunsterzieher, aber auch für Museums-pädagogen.
Sie überrascht in ihrer Aktualität aber noch heute so manchen in den Bereichen Tätigen.
Klaus Müller
Für die Ausstellung „ich les dir vor, was du nicht siehst“, in der Gedenkstätte Ahrensbök im Herbst 2015 haben die Künstlerinnen
mioq marion inge otto-quoos
und die Wortwerkerin HannaH Rau eine Foto-Lyrik-Werkreihe geschaffen.


Eine ungewöhnliche Idee war der Anfang des Projektes: Fotos der Künstlerin mioq, die diese im KZ Buchenwald, Prora, Ahrensbök und an anderen Orte aufgenommen hatte, waren der Impuls für die Lyrik von HannaH Rau – jedoch ohne das Wissen über denUrsprung der Fotografien. So konnten Texte entstehen, die den Ort als solches – ohne seine geschichtliche Aufladung – wahrnahmen, und trotzdem drückte die Bildsprache von mioq aus, was die Wortwerkerin HannaH Rau schließlich aussprach:
„ich les dir vor, was du nicht siehst.“
Ein Kunstprojekt war geboren, das die Möglichkeiten der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Künsten hoch emotional deutlich macht. Eine Sprache war gefunden, die das Unsagbare zeigen kann.
Die Gedenkstätte Ahrensbök ist der einzige authentische Ort in Schleswig-Holstein, in dem Alltag und Terror nationalsozialistischer Herrschaft vom Beginn bis zum Ende gezeigt werden können, weil in der alten Villa 1933 ein frühes Konzentrationslager untergebracht war, das danach für mehrere Monate Schule und später Verwaltungsgebäude für ZwangsarbeiterInnen war und an dem 1945 ein Todesmarsch von Auschwitz nach Holstein vorbeizog. Hier konnte die Werkreihe eine angemessene Aufnahme und Beachtung durch Besucherinnen und Besucher finden. Seither wurde die Ausstellung an unterschiedlichen Orten gezeigt.
Auswahl:
2015 Gedenkstätte Ahrensbök
2016 Orangerie Schloss Eutin
2016 Wortwerft, Lübeck
2018 Hanseschule, Lübeck
2019 Dom zu Lübeck
2020 Pinneberg Museum
2024 Willy-Brandt Schule, Schlutup
September 2015, HYPERZINE Verlag, Hamburg
ISBN 978-3-938218-79-2


Orangerie Schloß Eutin

Dom zu Lübeck

Dom zu Lübeck

Pinneberg Museum

KRÄHENFEUER
Geschichten im Alltag zu entdecken, sie wahrzunehmen und durch Erzählungen sichtbar zu machen, ist das Anliegen dieses Buches. Gedacht als Ermunterung, den eigenen Erzähl-Zeiten Raum zu geben. mioq
Die Bilder der Geschichte „Krähenfeuer“ sind frei zum Text assoziiert. Sie begleiten den Erzählfluß und geben Impulse. Auch ohne den Text geben sie Anregungen zum freien Erzählen. Hierfür kann man die Bilder in beliebiger Reihenfolge ordnen und neue Erzählfäden konstruieren.
Cornelia Regelsberger
80 Seiten, 15 ganzseitige farbige Illustrationen, Format: 21 x 21 cm
Februar 2021
hyperzine Verlag, Hamburg
ISBN 978-3-948127-18-3

MORTA
„…oder die Wirklichkeit
hat noch kein Foto gesehen“
35 Blätter (Loseblattsammlung Texte und Fotoabzüge) zu Installationen der Drostei-förderpreisträgerin 2016 mioq marion inge otto-quoos in der Drostei
vom 21. Oktober bis 25. November 2018.
Vorwort von Stefanie Fricke (Drostei)
Gespräch mit mioq und
Prof. Gunnar F. Gerlach
Dezember 2018
hyperzine Verlag, Hamburg
ISBN 978-3-938218-95-2

WALK & TALK
Was bedeutet eigentlich Systemrelevanz?
Spaziergänge und Gespräche mit Menschen in Zeiten der Pandemie
Relevanz lat./ital.: re-levare „[den Waagebalken, eine Sache] wieder bzw. erneut in die Höhe heben“
Während des ersten Lockdowns wurde der Begriff systemrelevant populär. „Wer ist eigentlich systemrelevant und warum?“, fragte sich die Öffentlichkeit und: „Sind Kulturschaffende eigentlich auch systemrelevant?“
Die Idee: Wir reden darüber. Mit denen, die es wissen müssen.
26 Spaziergänge, die das Gespräch kultivieren und die Kultur zum Thema von Spaziergängen zweier Menschen machen, die sich noch nicht kennen: eine Person, die in einem sogenannten systemrelevantenBeruf arbeitet, und eine Person, die das nicht tut, aber auch Lust auf einen Austausch hat.
Warum Spaziergänge?
Weil sie auch in Pandemie-Zeiten immer möglich sind, das Denken in Bewegung bringen und ohne Smalltalk zu neuen Blickwinkeln kommen.
Spazierpaare aus den Bereichen Hotel, Einzelhandel, Pflege, Medizin, Kunst und Kultur finden zusammen: Es treffen sich eine Seiltänzerin mit einer Journalistin, ein Akrobat mit einem Pizzafahrer, eine Psychologin mit einem Campingplatz-Betreiber, eine Schauspielerin mit dem Bürgermeister der Stadt und noch mehr:
52 Menschen, die im besten Sinne der Wortbedeutung „relevant“ beide Seiten der Waagschale einbringen – im gemeinsamen Gespräch und Spaziergang: Walk & Talk.

HannaH Rau
Buch
Walk & Talk –
Was bedeutet eigentlich Systemrelevanz?
Spaziergänge und Gespräche mit Menschen
in Zeiten der Pandemie
120 Seiten, 17 x 24 cm, Farbdruck, Klebebindung
kilian andersen verlag, Lübeck
ISBN 978-3-9823223-0-8