kulturgang Projekt „plastische orte“
Mit der ersten Skulptur URSPRUNG, die drei Künstler*innen gemeinsam schufen, eröffnete Dr. Susanne Schwertfeger den kulturgang „plastische orte“ im Sommer 2021. Die Skulptur findet ihren Platz zwischen dem Pinneberg Museum und der Drostei. Der zweite plastische Ort entstand 2021 über den Aktionsraum der Ausstellung „UMSPANNEN“ am Zaun der „kunstremise“ neben der Berufsschule Pinneberg und bleibt als Dokumentation in Film und Text sichtbar. Das Leitsystem für das Projekt vor Ort wird vom Kreis Pinneberg und dem Kulturwerk SH gefördert.
kulturgang Projekt „plastische orte“ | www.kulturgang-sh.de
Skulptur, Installation, Plastik oder Performance/Aktion: Werke von Künstler*innen finden sich überall im Gebiet des Kreises Pinneberg. Der neue kulturgang Projekt „plastische orte“ leitet zu den Werken und informiert über die einzelnen Arbeiten. Mittels eines QR-Codes auf den Info-Stelen bei den Kunstwerken, können Interessierte alles Wissenswerte zu dem Kunstwerk direkt vor Ort erfahren. Um diese und andere Projektwerke im Kreis Pinneberg zu entdecken und zu besuchen, entwickelt das kulturwerk sh e. V. ein digitales Leitsystem.
Das digitale Leitsystem bietet sowohl vor Ort an den Werken und über den QR-Code im Netz, Besuchern und Kunstbegeisterten einen schnellen und einfachen Überblick, Kunst im öffentlichen Raum zu entdecken. Gefördert von der Landesbibliothek SH und dem kulturwerk sh e. V. und in Zusammenarbeit mit der Fa. CSCO. und der Fa. pietschpictures erarbeitet und umgesetzt.
Die Skulptur Ursprung öffnet den Raum zwischen der Drostei und dem Pinneberg Museum. Wo vorher der Weg an den beiden Gebäuden vorbei die Wahrnehmung bestimmt hat, durchbricht nun die Achse zwischen den installierten Spiegel und dem Metallobjekt auf seinem Sockel den alltäglichen Fluss und regt zum Stehenbleiben und Entdecken an.
Hervorgegangen ist Ursprung aus einer besonderen Kooperation: Die Künstler*innen Marion Inge Otto-Quoos (mioq; Pinneberg), Karl-Heinz Boyke (Uetersen) und Fabian Vogler (Bargum) vertreten ganz unterschiedliche künstlerische Positionen, die in gemeinsamen Treffen aber zum großen Teil auch per digitaler Kommunikation in einer einzigen Arbeit zusammenfinden sollten. Die aus diesem Austausch entstandenen Ideen und Skizzen für ein Kunstwerk wurden zur Probe kleinformatig anhand eines 3D-Druckers umgesetzt. Kunst aus dem 3D-Drucker gibt es schon etwas länger, die wachsende Verfügbarkeit dieser Technik außerhalb der Industrie lässt das Feld für Experimente stetig wachsen. Dieser Schritt zwischen der Entwicklung von Entwürfen und der endgültigen Ausführung war für den Entstehungsprozess der nun in Pinneberg aufgestellten Skulptur unerlässlich –
nicht nur konnten so die jeweiligen Gedanken zusammengeführt werden, sondern es wurden darüber beständig genauso inhaltliche Fragen aufgeworfen: Welche Rolle spielen die Materialität und die Maschine selbst für das gemeinsame Objekt? Der hier angestoßene Prozess war völlig ergebnisoffen, fest stand jedoch, dass mit dieser Schleswig-Holstein-überspannenden, digital unterstützten Vorgehensweise der Blick auf die ländlichen Räume und deren Potential gelenkt werden sollte. Dank der vorangetriebenen Erschließung dieser Gebiete im Rahmen der Digitalisierung, können in Zukunft deren künstlerische Potentiale noch stärker genutzt werden – sowohl in der Produktion als auch in der Teilhabe durch das Publikum. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie postuliert:
„Der digitale Wandel ist in vollem Gange. Die technologischen Entwicklungen sind rasant und verändern die Art, wie wir uns informieren, wie wir kommunizieren, wie wir konsumieren – kurz: wie wir leben. Diesen Wandel wollen wir als Chance begreifen, mehr Wohlstand und mehr Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen (…).“¹
¹ https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/digitalisierung.html (eingesehen am 10.06.2021)
Kunst und Kultur werden hier dementsprechend konsequent mitgedacht, als ein wichtiger Faktor. Im Bereich der Wissenschaft sprechen wir bei der Verknüpfung von Digitalität und z.B. Kultur von den digital humanities, also den digitalen Geisteswissenschaften. Es gilt zu ergründen, wie die neuen Medien und Wege dazu beitragen, neue Erkenntnisse zu gewinnen, Bekanntes zu bewahren und zugänglich zu machen. Dazu gehört die Digitalisierung der bereits vorhandenen Objekte, so dass man etwas über sie erfahren kann, selbst wenn man nicht vor Ort ist –